Erneuerbare(?) Wärme für „Grote Placken“

Im Bericht der NWZ zum Nahwärmenetz für „Grote Placken“ (Paywall) gib es zwei Details, die mich stutzig gemacht haben. Erstens heißt es dort, die künftigen Bewohner*innen wären verpflichtet, die Wärme über dieses Netz abzunehmen. Zweitens sei von einem Konzept abgerückt worden, das ich persönlich für durchaus zukunftsfähig gehalten hätte. Aus diesem Grund habe ich meine Gedanken sortiert und will sie hier transparent darlegen.

(Anmerkung: Ich bin kein Jurist. Mit den rechtlichen Rahmenbedingungen bin ich etwas vertraut, weil ich mich beruflich von wissenschaftlicher Seite mit der Wärmewende im Nordwesen befasse.)

Ist ein Anschlusszwang umsetzbar?

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Erneuerbare Energie aus Bioabfall

Anfang des Monats durfte ich an einer Exkursion zur Biogasanlage Wittmund teilnehmen. (Auch wenn die Jacke es nicht vermuten lässt, es war tatsächlich im November.) In der Anlage werden Bakterien mit Biomüll gefüttert und das entstehende Methan anschließend in Gasmotoren-BHKW verbrannt. Das Geschäftsmodell sieht vor, nur 50 % der Zeit Strom zu liefern, um Windkraft weniger Konkurrenz zu machen. So können 12 Stunden am Tag 2,5 Megawatt Strom erzeugt werden.

Die Bakterien machen natürlich keine Pause. Damit der Betrieb läuft, muss also Gas zwischengespeichert werden. Das passiert in großen Gastanks. Was mich sehr überrascht hat: Es dauert nur etwa drei Tage bis die Tanks voll sind — und dafür müssen sie anfangs leer sein. Wenn also längere Zeit der Wind weht, wird es schwierig für das Biogaskraftwerk.

Schock für Streber:
Durchschnittsnoten sind Unsinn

Über ein Jahrzehnt, nachdem ich aus der Schule bin, habe ich nun erfahren das Durchschnittsnoten Unsinn sind. Nicht aufgrund mangelnder Aussagekraft, sondern mathematisch. Sie zu berechnen ist so schlimm wie durch Null zu teilen. Wenn er einem bekannt ist, ist der Grund banal. Noten haben keine definierten Abstände: Eine 3 ist nicht so viel besser als eine 4 wie eine 5 besser als eine 6 ist. Folglich macht es auch keinen Sinn, Noten zu summieren. Für Zahlen gilt 2+5 = 1+6, für Noten ist das aber nicht der Fall. (Rein faktisch wäre man mit 1+6 sitzen geblieben, allein das zeigt, dass beides nicht das gleiche ist.) Und wenn man schon nicht addieren kann, kann man so auch keinen Durchschnitt berechnen.

Wenn jemand mit seiner Durschnittsnote angeben will, sollte man als Konter auch gleich den Grund parat haben: Bei Noten handelt es sich um eine „Ordinalskala“, auch wenn sie wie Zahlen aussehen. Es gibt zwar eine klare Ordnung (1 ist besser als 2 und so weiter), aber eben keine definierten Abstände.

Das Erweitertes-Triforce-Problem

Eigentlich sollte ich mich zur Zeit vor allem mit der Wiederholung von Datenanalyse (mathematisches Nebenfach im Physikstudium) beschäftigen, doch eine mathematische These, die mir während des Übens in den Sinn gekommen ist, lässt mich nicht mehr los:

N = (n+1)·n/2 beliebig in einer Ebene verteilte Punkte lassen sich jeweils paarweise so durch gerade, sich nicht kreuzende Linien verbinden, sodass

  1. an 3 Punkten je zwei,
  2. an 2·(n-2) Punkten je vier und
  3. an den übrigen Punkten je sechs Linien enden.

Nach einigen Diskussionen mit Freunden und Kollegen hat das Ding mittlerweile den Namen „Erweitertes-Triforce-Problem“ bekommen, aber leider noch keine Lösung. Der Name geht darauf zurück, dass sich für eine gleichmäßige Anordnung mit n=3 ein bekanntes Bild ergibt.

(cc-by-nc-nd) Jordi Gomara
TRIFORCE (cc-by-nc-nd, Jordi Gomara)

Nach mehreren Stunden Überlegung habe ich nun eine gute Idee für einen „Entknotungsalgorithmus“, der – sollte er funktionieren – das n-stufige Triforce auf ein (n-1)-stufiges zurückführt. (Ein Hoch auf die vollständige Induktion!) Falls jemand ein Gegenbeispiel oder einen Beweis hat, ehe ich einen finde: Diejenige Person, die das Problem löst, bekommt ein Bier von mir. Ansonsten wird dieses Problem mich vermutlich noch deutlich länger beschäftigen: Der Entknotungsalgorithmus müsste schließlich auch bewiesen werden, das Problem ist also nur verlagert.

Statistik-Unsinn: Zombie-Zuneigung steigt exponenziell mit Mathe-Mögen

Neulich bin ich über eine Studie des Psychologen H. Weiß gestolpert, eine Grafik hierin hat es mir besonders angetan. Diese wurde bereits im Rahmen einer Untersuchung der Wissenschaftlichkeit der Studie auf Stigma Videospiele gewürdigt. Jetzt aber wurden von Weißileaks weitere erschreckende Daten erfunden. Sie belegen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Schüler die Vorstellung von Gehirne-fressenden Leichen umso positiver empfinden, je mathematischer ihr Lieblingsfach ist. Dabei liegt nicht nur ein linearer Zusammenhang vor: Die Zombie-Zuneigung steigt sogar exponentiell mit dem Mathe-Mögen.

Unsinn mit Fakedaten
Anteil der Schüler, die Zombies „gut“ oder „eher gut“ finden nach Lieblingsschulfach mit exponentieller Trendline.