Redesign, ssl und Auswertung der VDVC-Umfrage

Im Hintergrund laufen die Scripte für die letzten Analysen der VDVC-Jahresumfrage. (Letztes Jahr habe ich mir dafür einige Wochen frei genommen, dieses Jahr muss es nebenher laufen.) Und während ich auf die Ersetzungen der im Freitext eingegebenen Titel durch die “richtigen” Schreibweisen warte, habe ich meine Webseite flott gemacht. (Vermutlich ist es einfach besonders effektiv, die Tabelle mit den Schreibweisen in sed einzuspeisen.)

Besonders genervt hat mich bei der Webseite SSL. Eine hauptsächlich verschlüsselte Seite mit unverschlüsselten Bildern fühlt sich laut Firefox-Icon unsicherer an als eine komplett unverschlüsselte Seite. Das ist natürlich sehr unästhetisch und da ich absolute Links zu Bildern gesetzt hatte, war die Behebung manuell zu erledigen.

Bei der Umfrage (der Teil mit sed) hat mich vor allem “Mount&Blade: Warband” genervt. Ich musste das “&” in der Variablen escapen, die ich vorher per regexp aus der Tabelle geholt habe. Die Lösung:

while read p; do
replaceme=$(echo "${p#*'    '}" | sed 's/&/\\&/')
replaceby=$(echo "${p%'    '*}" | sed 's/&/\\&/')
sed -i "s#$replaceme#$replaceby#gI" $datenfileout
done < $duplikatsliste

Wenn das jetzt durchläuft, bin ich zumindest ein gutes Stück weiter.

Ostergeschenk für meine Eltern:
Handarbeiten-Schoenfeldt.de

Zu Ostern habe ich meinen Eltern endlich einen lang gehegten Wunsch erfüllt. Sie führen ein Handarbeitsgeschäft mit je einer Filiale in Wiefelstede und in Wilhelmshaven und wollten gern eine „Webseite“ haben. Es sollte sich dabei eher um eine Art Webvisitenkarte handeln, damit man Infos über Öffnungszeiten, Anschrift, etc. nicht nur auf Seiten von Fremdanbietern erfahren kann, sondern eine es eine „offizielle Quelle“ gibt. Es sollte einfach und klein sein, zumindest in der mobilen Version über quasi keine Ladezeit verfügen. Ich hab dann aus einfachem XHTML mit CSS handarbeiten-schoenfeldt.de gebastelt. Es ist eigentlich nur die Online-Version des Flyers, den sie seit Anfang des Jahres verteilen, doch wird seiner Bestimmung (kurz mal Kontaktdaten oder Öffnungszeiten nachschauen) hoffentlich gerecht.

Um ehrlich zu sein, würde ich etwas Warenkunde oder mehr Infos zum Angebot ganz gut finden, doch das wird entweder wartungsintensiv, oder impliziert dass es nicht erwähntes auch nicht gibt. Aus diesem Grund gibt es nur eine kleine Aufzählung mit Beispielen wie Strickgarne, Nadeln und Patchworkstoffe. Verbesserungsvorschläge nehme ich aber gern an.

GnuPG-Schlüsselstruktur

ilovefs-heart-small-enNeulich wurde mir gesagt, ich hätte „einen Haufen“ GPG-Keys. Da das stimmt, gibt es anlässlich des heutigen cryptovalentine’s day eine Aufstellung:

Für alltäglichen Mailverkehr interessant sind vor allem die beiden Keys, von denen ich jeweils einen für eine Mailadresse verwende:
Patrik Schönfeldt (mail@patrikschoenfeldt.de)
Fingerprint=89C4 340D 292A 5215 8389 BAAB 2DAC 3458 9558 2294

Patrik Schönfeldt (patrik.schoenfeldt@vdvc.de)
Fingerprint=DF1E 85A4 1E4B B9E0 3731 F47E E910 9892 D1E9 B3AD

Nur für Signaturen anderer Keys gibt es folgenden Key:
Patrik Schönfeldt
Fingerprint=922A E025 4C43 63F8 3D00 A306 8946 BCDE EADF 86F0

Dieser ist an einem sicheren Ort gespeichert und bestätigt z.B. die Echtheit der Primärkeys. Die Gültigkeit ist 2015/2016. Wer einen Schlüssel von mir signieren möchte: Dieser ist der beste für diesen Zweck.

Mein alter Key (damals einer für alles) wurde durch die bisher genannten abgelöst.
Patrik Schönfeldt (Key for 2011 to 2015, patrik.schoenfeldt@gmx.net)
Fingerprint=393B DD4B FA25 5092 68BC 9081 AD1B D149 64F8 EC43

Er wird dieses Jahr auslaufen, und hat noch Mailadressen angegeben, die ich eigentlich gar nicht mehr benutze. Da er aber häufiger signiert wurde als die anderen Keys, werde ich ihn nicht widerrufen, damit er mittelbar das Vertrauen in die neueren Schlüssel bestätigt.

Es gibt noch andere Schlüssel, aber dazu habe ich keine privaten Schlüssel mehr. Widerrufen ist ist also nicht mehr drin.

#Drosselkom
– Der (obligatorische) Autovergleich

Seit diesem Monat bietet die Telekom nur noch Tarife mit eingebauter Drossel an. Wer im Monat mehr als ein bestimmtes Datenvolumen verbraucht, bekommt nur noch 384 kbit/s (in Worten: Null Komma Drei Acht Vier Mbit pro Sekunde). Das Besondere: Telekom-eigene Dienste wie Entertain sind als „managed services“ aus dem Datenvolumen ausgenommen. Da aber die Problematik um die Netzneutralität nicht unbedingt für alle leicht greifbar ist, hier der (obligatorische) Autovergleich:

Autobahnbild: CC-BY-NC-SA Andreas Levers, Verkehrsschilder: Wikimedia Commons. Motiv: zusammengefrickelt von Thilo Specht.
Autobahnbild: CC-BY-NC-SA Andreas Levers, Verkehrsschilder: Wikimedia Commons. Motiv: zusammengefrickelt von Thilo Specht.

Stellen wir uns vor, alle Straßen in Deutschland würden einer Automarke gehören – sagen wir, BMW. Bisher gibt es eine monatliche Pauschale: Wer 50€ zahlt, darf die Straßen nutzen, so viel er will. Das funktioniert auch ganz gut – natürlich fahren die einen mehr und andere weniger. Nun aber gibt es eine Tarifreform: Wer mehr als 750km im Monat fährt, darf nur noch mit Schrittgeschwindigkeit fahren. BMW verteidigt sich: Diese Grenze betreffe ohnehin nur Vielfahrer, man würde irgendwann neue („etwas teurere“) Tarife einführen, mit denen man dann weiter fahren darf. Zudem seien Fahren mit dem BMW als „magnified experience“ keine gewöhnlichen Fahrten und somit von der Kilometerbegrenzung ausgenommen.

Der interessanteste Punkt steckt dabei im letzten Satz. Zurücktransferiert auf das Internet bedeutet das: Wer Lovefilm, Maxdome, Youtube oder andere Videodienste nutzen möchte, wird gegenüber Entertain benachteiligt. Dass uns zukünftig Schrittgeschwindigkeit droht, lenkt davon ab, dass das Internet nach Telekom-Plänen zu einer Einbahnstraße werden soll: Während bisher jeder Mensch frei Inhalte einstellen konnte, muss man künftig ein „managed service“ der Telekom werden, damit andere auch darauf zugreifen können.

Wissen ist Macht

Die US-Kartellwächter haben Google gerügt. Was man dazu bei Google verlinkt bekommt, ist durchaus interessant:

Wissen ist Macht
Wissen ist Macht

Ein Grund, sich mal mit alternativen Suchmaschinen zu befassen. Nennenswert (und leider kaum bekannt) sind in meinen Augen Folgende:

  • DuckDuckGo versucht, möglichst „sachdienliche“ Suchergebnisse zu zeigen. Die Präsentation ist schick und es gibt einige Goodies. (So ergibt „roll 3W6“ das Ergebnis eines Wurfs mit drei Würfeln. Als Rollenspieler kann man das vielleicht mal gebrauchen.)
  • Ixquick ist eine Metasuchmaschine, die den Datenschutz in den Vordergrund stellt. Acuh geeignet für Paranoide und alle, die es werden wollen.

Amazon verpetzt Weihnachtsgeschenke

Ich weiß schon jetzt, was ich zu Weihnachten bekomme. Naja, nicht mit Sicherheit, aber Amazon hat ausgeplaudert, was meine Freundin mir schenken könnte. Und das, obwohl sie eigentlich vorsichtig war und ich allen Hinweisen nach Möglichkeit aus dem Weg gegangen bin.

Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht einmal, ob sie dort gekauft hat. Aber gepetzt hat Amazon trotzdem. Vor einigen Tagen habe ich Produkte auf ihrem Bildschirm ausmachen können, die weniger sie als vielmehr mich begeistern. Im vorbeigehen. Ich habe ihr nur kurz über die Schulter geschaut. Ihr ist es zunächst gar nicht aufgefallen, aber zuweilen entdeckt ein flüchtiger Blick mehr als ein konzentrierter Fokus.

Bekanntlich speichert Amazon alles, was man sich anschaut, um auf dieser Basis zu werben. Aber ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass ich nicht nur weg gucken muss, während sie shopt, sondern sobald sie nur ein Browserfenster geöffnet hat. Sie war auf einer Seite für 2D-Art unterwegs und plötzlich erschienen bebilderte Anzeigen für Fanartikel am rechten Bildschirmrand. Fanartikel zu Videospielen, die deutlich eher meinem Geschmack entsprechen als ihrem. Die personalisierte Werbung von Amazon hatte zugeschlagen und mir verraten, was sie sich angeguckt hatte.

Seitdem muss ich sie allein lassen, während sie vor dem Rechner sitzt. Irgendwo könnte ja Werbung auftauchen. Und die könnte meine Bemühungen zunichte machen, den Inhalt der alles ausplaudernden Amazon-Anzeige noch rechtzeitig wieder zu vergessen.

Datenschutz-Mythen

Die Debatte um Datenschutz im Internet, insbesondere in sozialen Netzwerken, ist geprägt von Ängsten. Das mag mit der allgemeinen angst vor den Unbekannten zu tun haben, aber auch damit, dass „das Internet“ diffus, nicht stofflich, nicht greifbar erscheint. Wenn wir eine Gefahr nicht sehen, nicht abschätzen können, erscheint sie uns besonders groß.

Dieses allgemeine Problem wird jedoch verstärkt durch weitere (aktive) Verwirrung der Nutzer durch Datensammler wie Datenschützer. Das geschieht so eindringlich, dass sich mindestens zwei Mythen bereits tief im Bewusstsein der Bevölkerung eingegraben haben.

Das Netz vergisst nie.

404: File has been forgotten.

Dinge, die im Netz allen zugänglich gemacht werden, sind schwierig unter Kontrolle zu halten. Findet jemand die Information – aus welchen Gründen auch immer – interessant und kopiert sie, entzieht sich das Datum schnell dem eigenen Einflussbereich. Man kann keine Daten von Fremdrechnern löschen – und das ist auch gut so. Selber wollte man auch nicht, dass Daten auf dem eigenen Computer einfach so verschwinden, nur weil irgendjemand anderes das so will[1]. Es ist übrigens auch so, dass man niemanden dazu zwingen kann, etwas gesehenes zu vergessen: Wer sich auf der Betriebsfeier daneben benimmt, kann keinen Anspruch geltend machen, dass die Kollegen nicht mehr daran denken.

Datenschutz-Mythen weiterlesen

  1. [1]Auf die zweifelhaften „Möglichkeiten“ von DRM möchte ich hier nicht eingehen, da sie den meisten Menschen ohnehin nicht zur Verfügung stehen.